TohokuAomoriHachinohe - die Hafenstadt im Osten von Aomori

Hachinohe – die Hafenstadt im Osten von Aomori

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Region: 東北 Tōhoku
Präfektur: 青森 Aomori
Rang 3 von 5 Sternen: Durchaus einen Abstecher wert
Name Hachinohe. („HACHI, ya, yō“) bedeutet „8“ und („KO, to, he“) bedeutet „Tür, Tor, Zaun“ (und ein paar andere Dinge). Das „no“ ist ein Genitivpartikel und bedeutet somit „dessen“ – der Partikel wird hier aber nicht geschrieben. Übersetzt bedeutet der Name also „8. Tor“ oder „8. Zaun“. Mehr dazu siehe unten.
Lage Hachinohe liegt an der Pazifikküste im Südosten der Präfektur Aomori und an den Flüssen Mabechi und Niida, die bei Hachinohe ins Meer münden. Bis Tokyo sind es gut 650 Kilometer Richtung Süden.

Die Stadt Hachinohe hat einen kuriosen Namen. Der Ursprung ist zwar nicht ganz geklärt, aber die „Acht“ (hachi) im Namen läßt Fragen aufkommen — was geschah mit 1-7 „-no-he“? Und in der Tat: Hachinohe ist nicht allein, denn es gibt auch:

  1. 一戸Ichinohe: Kleine Stadt mit rund 12’000 Einwohnern südlich von Hachinohe
  2. 二戸Ninohe: Stadt mit rund 24’000 Einwohnern südlich von Hachinohe
  3. 三戸Sannohe: Kleine Stadt mit rund 8’000 Einwohnern westlich von Hachinohe
  4. 四戸Shinohe: Burgruine südwestlich von Hachinohe
  5. 五戸Shinohe: Kleine Stadt mit rund 15’000 Einwohnern westlich von Hachinohe
  6. 六戸Rokunohe: Kleine Stadt mit rund 10’000 Einwohnern nordwestlich von Hachinohe
  7. 六戸Rokunohe: Kleine Stadt mit rund 10’000 Einwohnern nordwestlich von Hachinohe
  8. 七戸Shichinohe: Kleine Stadt mit rund 14’000 Einwohnern nördlich von Hachinohe
  9. 九戸Kunohe: Dorf mit rund 5’000 Einwohnern südlich von Hachinohe
Vom 1. bis zum 9. He - Ortsnamen bei Hachinohe
Vom 1. bis zum 9. He – Ortsnamen bei Hachinohe

Möglicherweise gehen die Namen auf Sakanoue no Tamuramaro zurück — ein Adliger und General der Ende des 8. Jahrhunderts/Anfang des 9. Jahrhunderts damit beauftragt wurde, das Volk der 蝦夷Emishi, welches zu jener Zeit den Norden von Honshu besiedelte, zu unterwerfen. Möglicherweise wurden Ichinohe bis Kunohe als Bastionen der weiter gen Norden ziehenden Armee errichtet und kennzeichnen einfach deren Lage in der Gegend. Dazu muss allerdings erwähnt werden, dass die Namen Rokunohe und Kunohe (also 6 und 9) erst im 19. Jahrhundert auftauchten – möglicherweise gab es die Orte vor über 1000 Jahren gar nicht.

Blick vom Meer Richtung Innenstadt von Hachinohe
Blick vom Meer Richtung Innenstadt von Hachinohe
Am Mabechi-Fluss im Westen von Hachinohe
Am Mabechi-Fluss im Westen von Hachinohe

Hachinohe ist seit 1929 eine Stadt und zählt neben Hirosaki und der Stadt Aomori selbst zu den drei großen Zentren der ansonsten recht dünn besiedelten Präfektur Aomori. Das Stadtgebiet ist rund 305 Quadraktkilometer groß und Heimat von rund 215’000 Menschen. Im Jahr 2005 hatte die Hafenstadt kurzzeitig die 250’000-Einwohnermarke im Blick, aber seitdem nimmt die Bevölkerung beständig ab, und aufgrund der geringen Geburtenrate und der Überalterung der Bevölkerung ist eine Trendwende nicht in Sicht.

Die Gegend rund um das heutige Hachinohe ist schon seit der Jōmon-Zeit (14’000 bis ca. 1000 v.u.Z.) besiedelt, wie man anhand von Kunstobjekten und Spuren von Bauten feststellen konnte. Seit dem 12. Jahrhundert spielte der Nanbu-Clan eine wichtige Rolle – er erhielt den Nordosten von Tohoku, also die Gegend rund um und nördlich von Hachinohe. Im 14. Jahrhundert wurde von dem Clan eine erste Burg errichtet (siehe unten). Der Clan siedelte jedoch Anfang des 17. Jahrhunderts nach Tōno um. 1664 spaltete sich der Morioka-Clan auf und verlegte einen Teil nach Hachinohe — eine Burg wurde gebaut und der Hachinohe-Clan, Teil des einstigen Nambu-Clans, nahm so seinen Anfang und sollte von nun ab die Gegend regieren. Von dieser in der Edo-Zeit errichteten Hachinohe-Burg ist heute nichts mehr übrig, doch die Burgunterstadt entspricht ziemlich genau der heutigen Innenstadt. Diese ist übrigens seit der Edo-Zeit und auch noch heute nach den Markttagen benannt – so gibt es eine sannichimachi (13. (des Monats)-Stadt), eine 三日Mikkamachi (3.-Stadt), eine 六日Muikamachi (6. Stadt) — in diesen Vierteln fanden entsprechend an jedem 13. / jeden 3. / jeden 6. des Monats Märkte statt. Das ist für Japan nicht ganz ungewöhnlich, schliesslich wurden sogar ganze Städte danach benannt (wie zum Beispiel Yokkaichi), doch das fast die ganze Innenstadt nach diversen Markttagen benannt ist, ist ungewöhnlich.

Eine der kerzengeraden Straßen in Hachinohe -- hier in der Yōkamachi
Eine der kerzengeraden Straßen in Hachinohe — hier in der Yōkamachi
Blick über den Mabechi-Fluss und die Stadt Hachinohe
Blick über den Mabechi-Fluss und die Stadt Hachinohe

Die Stadt war lange Zeit eher klein — erst nach zahlreichen Eingemeindungen kam man im Jahr 1929 auf 50’000 Einwohner und erlangte so das Stadtrecht. Im selben Jahr wurde auch der Ausbau des ehemaligen Fischerhafens Sameura zum Handelshafen abgeschlossen – dieser befindet sich rund 3 Kilometer nordöstlich vom Stadtzentrum. Die Küstengegend bei Hachinohe war bis nach dem Zweiten Weltkrieg ansonsten kaum nutzbar, da der Mabechigawa, ein schneller und wasserreicher Fluss, vor allem im Bereich der Mündung gern über seine Ufer trat. Der Fluß wurde bis 1961 stark begradigt und eingedeicht – danach konnte die Küste erschlossen werden. Entlang selbiger gibt es nun zahlreiche große Fabriken und Lagerhallen, darunter eine Papierfabrik und ein Stahlwerk. Gleich im Norden der Stadt gibt es zudem einen riesigen Stützpunkt der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte – das fast 3 mal 3 Kilometer große Gelände hat sogar einen eigenen Flughafen.

Da die Stadt ein paar Kilometer landeinwärts liegt, ist Hachinohe gegen Tsunamis relativ geschützt. Beim Osttohoku-Erdbeben nebst Tsunami im Jahr 2011 gab es im Stadtgebiet von Hachinohe lediglich ein Todesopfer und einen Vermissten zu beklagen – der Schaden war mit rund 700 Millionen Euro dennoch relativ groß, da das Industriegebiet und das Hafengelände stark in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Das Stadtzentrum ist relativ klein – es erstreckt sich rund um die beiden parallel verlaufenden, kerzengeraden Straßen Ura通りdōri und 三陸Sanrikuhama街道kaidō. Dort findet man auch mit Abstand die meisten Restaurants und Bars der Stadt. Die beiden Hauptstraßen sind im Zentrum Einbahnstraßen – eine ist von West nach Ost, die andere von Ost nach West befahrbar. Das ist clever gelöst, da es so spürbar weniger Verkehrschaos gibt.

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Nejō-Burganlage und Stadtmuseum 根城本丸址・市立博物館

Rund drei Kilometer westlich des Stadtzentrums und ziemlich genau auf halbem Weg zwischen Zentrum und Shinkansenbahnhof gibt es ein kleines Plateau am Mabechi-Fluss – hier stand einst die Nejō-Burg. Dabei handelt es sich bei der restaurierten Anlage nicht um eine Burg, wie man sie sonst aus Japan kennt – jene Burgen mit ihrem typischen Aufbau wurden meist im 16. und 17. Jahrhundert errichtet. Die Nejo-Burg wurde bereits 1334 gebaut. Damals hieß die Gegend Nuka-no-bu und reichte bis Tōno rund 200 Kilometer südlich. Wie eingangs erwähnt regierte damals der Nambu-Clan die Gegend, aber damit war 1627 vorerst Schluss.

Die Nejō-Burgruine von Hachinohe
Die Nejō-Burgruine von Hachinohe
Nachbau eines Lagers in der Nejō-Burgruine von Hachinohe
Nachbau eines Lagers in der Nejō-Burgruine von Hachinohe

Später wurde eine neue, modernere Burg im Gebiet des heutigen Stadtzentrums errichtet. Die alte Nejō-Burganlage wurde von den Lehnsherren nicht mehr genutzt, blieb aber trotzdem in einem relativ guten Zustand. 1941 wurde die Anlage zur Historischen Stätte nationaler Bedeutung ernannt und stand seitdem somit unter Denkmalschutz. Die gesamte Anlage ist 18 Hektar groß und besteht aus mehreren Bereichen:

  1. Das 本丸Honmaru, auf deutsch „Burgrund“ – hier stand die eigentliche Burg mit den herrschaftlichen Häusern und dergleichen
  2. Nakadate – der mittlere Bereich, heute hauptsächlich ein schöner Park
  3. zenjidate – hier stand einst der Tōzen-Tempel
  4. Okamaedate – ein Bereich, der südlich der Burg lag und heute quasi nicht mehr existiert
  5. Sawasatodate – auch dieser Bereich existiert quasi nicht mehr

All diese Bereiche waren voneinander durch Wassergräben getrennt. Von den Bereichen wurde hauptsächlich das Honmaru restauriert. Von 1978 bis 1988 fanden umfangreiche Grabungen statt – sechs Jahre später war man mit der Rekonstruktion fertig, wobei „fertig“ übertrieben ist – der Bereich wurde sehr liebevoll und nahezu ausschließlich aus Holz, Schilf und Grassoden restauriert. Deshalb müssen die meisten Bereiche permanent gepflegt beziehungsweise regelmäßig runderneuert werden.

Auch das Innere der Nejō-Ruinenanlage ist sehenswert
Auch das Innere der Nejō-Ruinenanlage ist sehenswert
Im Stadtmuseum von Hachinohe
Im Stadtmuseum von Hachinohe

Nähert man sich der Anlage vom Museum her, so wirkt die Anlage schon von weitem alt und etwas martialisch – mit ihren Palisaden erinnert die Burg auch durchaus an ganz alte Burgen und Wehrdörfer in Europa. Die Gebäude im Honmaru sind sehr schön rekonstruiert — hier wurde sehr, sehr viel Arbeit reingesteckt. Hier findet man das große Hauptgebäude – eine flache Konstruktion, Ställe, Küchen, Werkstätten, Lager, Waffenschmieden und dergleichen. Die meisten Gebäude sind auch begehbar und illustrieren auf sehr anschauliche Art und Weise, wie man hier vom 14. bis zum 17. Jahrhundert lebte und arbeitete.

Am östlichen Ende der Anlage steht das Stadtmuseum von Hachinohe — und wenn man schon mal da ist, kann man sich das auch durchaus ansehen. Die Ausstellungen sind gut gemacht – und wie so häufig sind die englischen Erklärungen leider etwas dürftig bis nicht vorhanden. Sowohl die Burg als auch das Museum kosten 250 Yen Eintritt für Erwachsene – es gibt auch ein Kombiticket für 400 Yen, mit dem man beide Anlagen besichtigen kann.

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Tatehana-Park 館鼻公園

Wenn man im Stadtzentrum von Hachinohe weilt, merkt man nicht viel vom Meer – dazu muss man ein paar Kilometer Richtung Nordosten fahren. Ein Großteil der Küste ist, wie eingangs erwähnt, industriell genutzt – zum Teil auf Neulandinseln errichtet. Direkt an der Mündung des Niida-Flusses in den Pazifik gibt es jedoch eine Halbinsel mit einem Plateau, das sich ein paar Dutzend Meter über das Umland erhebt. Die Gegend heißt Tatehana – an der Küste selbst wird jeden Sonntag der 館鼻Tatehana岸壁Kishikabe朝市Asaichi – „der Tatehana-Pier-Morgenmarkt“ abgehalten. Auf immerhin 800 Meter Länge verkaufen rund 300 Händler lokal erzeugte Nahrungsmittel sowie frische Gerichte der Region. Das ist allerdings nur was für Frühaufsteher – der Markt öffnet um 5 Uhr morgens und ist um 9 Uhr vormittags auch schon wieder vorbei. Der Morgenmarkt ist extrem beliebt – vor allem wegen der vielen Spezialitäten, die man hier probieren kann.

Tatehana-Park mit Guretto-Turm in Hachinohe
Tatehana-Park mit Guretto-Turm in Hachinohe
Die Gegend entlang der Küste wird hauptsächlich als Hafen- und Industriegebiet benutzt
Die Gegend entlang der Küste wird hauptsächlich als Hafen- und Industriegebiet benutzt

Auf dem Hügel selbst befindet sich der kleine Tatehana-Park – mit einem markanten Turm. Dies ist der 2009 eröffnete, gut 50 Meter hohe グレットタワー (Guretto – Tower). „Guretto“ bedeutet im hiesigen Nambu-Dialekt „alles“ und soll andeuten, dass man von der Aussichtsplattform des Turmes die komplette Stadt und Umgebung überschauen kann. Das 360-Grad-Panorama ist in der Tat bestens dazu geeignet, einen Blick auf die Gegend und das Meer zu werfen. Und das nicht nur am Tag – der Turm ist im Sommer bis 21 Uhr und im Winter bis 19 Uhr geöffnet, so dass man von hier auch das nächtliche Hachinohe bestaunen kann. Der Eintritt ist zudem frei – mehr kann man nicht erwarten.

Der Park rund um den Turm ist zudem für seine Kirschbäume bekannt, die hier Ende April, also einen Monat später als in Tokyo, in voller Blüte stehen. Außerdem gibt es auch noch das „Hafen-Probier-und-Studierhaus“, in dem die Kinder alles mögliche – spielend – über den Hafen lernen können. Dementsprechend sind Turm und Hafenhaus ein sehr beliebtes Ausflugsziel der Kindergärten und Schulen der Stadt.

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Miroku-Kneipengasse und Falknergasse みろく横丁・鷹匠小路

Wie es sich für eine größere japanische Stadt gehört, hat Hachinohe natürlich auch eine Amüsiermeile, und die ist sogar erstaunlich groß und selbst an Wochentagen erstaunlich lebendig. Mittendrin befindet sich die みろくMiroku横丁Yokochō (über die Yokochō genannten, kleinen Gässchen siehe hier). Dort reihen sich kleine und kleinste Kneipen in einer sehr engen Gasse aneinander. Die meisten sind gut gefüllt, und eine Yokochō ist nichts für Gruppen von mehr als 3 Leuten, aber wer allein oder zu zweit unterwegs ist kann hier durchaus die eine oder andere positive Überraschung erleben, denn diese Kneipen sind gute Orte, um mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen. Es kann allerdings mitunter auch ziemlich laut werden.

Natürlich gibt es auch in den Kneipen der Yokochō ein お通し – eine Kleinigkeit zu essen, die ungefragt serviert wird – und meistens ein bisschen Geld kostet. Interessant ist, dass diese Häppchen in Hachinohe (und eigentlich im Rest von Aomori auch) wesentlich größer ausfallen als zum Beispiel in Tokyo.

Nicht nur die Miroku Yokochō ist ein interessanter Ort für einen nächtlichen Spaziergang oder einen Schlummertrunk — auch die 鷹匠Takajō小路kōji, die „Falknergasse“ gleich in der Nähe der Miroku Yokochō ist nachts interessant – hier gibt es jedoch auch zahlreiche Host-Clubs und ähnliche Bars und Clubs, in denen es etwas teurer werden kann.

Die Miroku-Yokochō-Kneipengasse in Hachinohe
Die Miroku-Yokochō-Kneipengasse in Hachinohe
Die Takashō-Gasse in der Muikamachi in Hachinohe
Die Falknergasse in der Muikamachi in Hachinohe

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Kulinarisches

Jede Region in Japan hat ihre eigenen Spezialitäten — das ist in Hachinohe nicht anders, und da es sich hier um eine Hafenstadt handelt, gibt es natürlich viele frische Meeresfrüchte. Ein etwas ungewöhnliches Gericht ist eine Suppe mit dem Namen 八戸Hachinohe煎餅SembeiShiru. Sembei sind Reiscracker, die man normalerweise in ihrer trockenen Form verzehrt, doch die Bewohner von Hachinohe benutzen sogenannte Nambu-Sembei, die aus Mehl und Salz hergestellt werden. Die Suppe ist normalerweise ziemlich deftig mit viel Gemüse, vielen Pilzen, Fleisch oder Fisch — und besagten Nambu-Sembei, die in der Suppe eine pastaähnliche Konsequenz annehmen. Diese Spezialität wird vor allem im Winter zubereitet.

Spezialität Shimesaba im Shichimiya in Hachinohe
Spezialität Shimesaba im Shichimiya in Hachinohe

Eine andere Spezialität nennt sich いちごIchigoni und klingt für Japanischsprechende erstmal, nun ja, ungewöhnlich, denn wie soll man sich „Erdbeersuppe“ vorstellen? Diese Spezialität ist erst gut 100 Jahre alt und wurde von hochklassigen Restaurants „entwickelt“. Es handelt sich um eine leicht milchig aussehende, klare Suppe mit Abalonen (Meeresohren) und Uni (Seeigel) – der Anblick soll wohl an das Aussehen von „wilden Erdbeeren im Morgentau“ erinnern, und so erhielt die Spezialität ihren Namen. Sowohl Seeigel als auch Seeohren sind in Japan gefragte und ziemlich teure Meeresfrüchte – „Ichigoni“ ist von daher ziemlich teuer und etwas für die besonderen Tage. Es gibt auch eine Dosenvariante, und allen die kostet über 10 Euro.

Eine weitere Spezialität ist Shimeさばsaba – eine in Salz und Reisessig eingelegte Makreleneart, die fast überall in Japan erhältlich ist und in gewisser Weise eingelegtem Hering ähnelt. Mit anderen Worten – wer erstmals nach Japan reist, nichts gegen Fisch hat, aber vor rohem Fisch noch etwas zurückschreckt, kann mit gutem Shimesaba einen guten Einstieg finden. Der Shimesaba ist in Hachinohe in der Tat von außergewöhnlich guter Qualität – allerdings bleibt mein persönlicher Favorit der Shimesaba von Ibusuki in Kagoshima.

Es gibt zahlreiche Restaurants im Zentrum von Hachinohe, die örtliche Spezialitäten anbieten – empfehlenswert ist zum Beispiel 七味屋 (Shichimiya) mitten im Zentrum – mehr erfährt man auf der Webseite des Restaurants unter shichimiya.com.

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Anreise

Hachinohe ist eine wichtige Haltestelle des Tōhoku-Shinkansen, der längsten Shinkansenstrecke Japans. Seit 2002 ist die Stadt an das Shinkansennetz angeschlossen, und bis 2010 war Hachinohe Endstation – wer weiter nach Aomori wollte, musste in langsamere Züge umsteigen. Seit 2010 ist das nicht mehr nötig, und seit 2016 fährt der Shinkansen sogar weiter bis nach Hakodate auf der Insel Hokkaido (ab 2030 soll die Strecke bis Sapporo erweitert werden).

Von Tokyo kostet die einfache Fahrt 16,590 Yen — wer mit dem Hayabusa, dem schnellsten Shinkansen der Tohoku-Route, unterwegs ist, braucht für die 630 Kilometer gerade mal 2 Stunden und 50 Minuten. Damit ist der Shinkansen schneller als das Flugzeug, denn der nächstgelegene Flughafen ist der von Misawa, und von dort allein braucht man mehr als eine Stunde bis Hachinohe.

Der Bahnhof Hachinohe - hier halten auch die Shinkansen auf dem Weg nach Hokkaido
Der Bahnhof Hachinohe – hier halten auch die Shinkansen auf dem Weg nach Hokkaido

Hachinohe ist auch Haltestelle der 青いAoimori鉄道tetsudō, einer privaten Bahnlinie, die nach der Eröffnung der Shinkansentrasse nach Aomori den Bahnbetrieb auf der alten Route übernahm. Mit dieser kann man auch heute noch nach Aomori Stadt fahren — das dauert dann 1½ Stunden und kostet 2,320 Yen (der Shinkansen braucht dafür 24 Minuten und kostet 3,920 Yen).

Der Hachinohe-Bahnhof liegt ein paar Kilometer abseits des Zentrums – der zentrale Bahnhof der Stadt heißt 本八戸 (Hon-Hachinohe) und dieser liegt an der JR八戸Hachinohesen – diese Bahnlinie fährt vom Bahnhof Hachinohe quer durch die Stadt und danach immer die Küste entlang bis nach Kuji in der Nachbarpräfektur Iwate . Der Bummelzug braucht für die 65 Kilometer rund eine Stunde und 40 Minuten – die einfache Fahrt kostet 1340 Yen.

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Übernachtung

Hachinohe ist kein typisches Touristenziel — in der Stadt gibt es deshalb im wesentlichen nur die üblichen Businesshotels. Dazu zählt das Daiwa Roynet mitten im Stadtzentrum. Daiwa Roynet gibt es in fast ganz Japan und der Service und die Zimmer sind in der Regel sehr gut. Die Lage ist dabei der größte Pluspunkt. Für eine Übernachtung sollte man knapp 10’000 Yen einplanen. Die Adresse: 031-0086, Hachinohe, Yokamachi 1-1 (八戸市, 八日町1-1).

Zu allgemeinen Übernachtungstipps siehe Übernachtungstipps Japan.

Daiwa Roynet-Hotel (rechts) im Zentrum von Hachinohe
Daiwa Roynet-Hotel (rechts) im Zentrum von Hachinohe

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tabibito
tabibitohttps://japan-almanach.de
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei der Tabibitos Blog empfohlen.

1 Kommentar

  1. Die Erweiterung des Tohoku-Shinkansen bis Sapporo sollte eigentlich bis 2022 zur Olympiade abgeschlossen sein, aber wahrscheinlich haben da die Verantwortlichen des BER ihre Schlickefinger im Spiel gehabt… ;-)

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