Burgas (Бургас)

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Allgemeines

Name

Lage von Burgas
Lage von Burgas

Бургас (Burgas). Hier stand einst ein von den Griechen erbauter Turm, den man Pirgos nannte – heisst übersetzt „Turm“. Ob die Griechen ihre Katzen auch „Katze“ genannt haben?

Lage

An der Schwarzmeerküste am Ende der kleinen, gleichnamigen Bucht. Im Hinterland befinden sich grosse Seen, darunter der Burgasko ezero (Burgas-See). Etwa 80 km südlich von Varna, auf halbem Wege zur türkischen Grenze.

Einwohner

Knapp 200’000 – die viertgrösste Stadt des Landes nach Sofia, Plovdiv und Varna.

Stadtbild

Die Stadt ist recht neu. Der Flughafen Sarafovo liegt ca. 10 km nördlich von Burgas – auf dem Weg zum Zentrum sieht man nur Betonblöcke. Die Stadt ist ziemlich grosszügig angelegt, da sie relativ jung ist. Im Süden befinden sich Hafen und Bahnhof, von dort führt die lange Alexandrovka genannte Fussgängerzone Richtung Norden direkt zum Ploshtad Troikata (Troikata-Platz). In dieser Region liegt das Herz der Stadt mit einigen wenigen alten Häusern und Kirchen sowie viel Modernem. Alles andere ist trister Beton oder Industrie bzw. Hafen.

Geschichte

Die bulgarische Schwarzmeerküste war schon seit den Griechen eine belebte, wichtige Region. In der Gegend des heutigen Burgas allerdings gab es keine nennenswerte Siedlung – nur oben bereits erwähnten Turm, um den herum die Osmanen später eine kleine Festung bauten.

Fischer aus Sosopol (siehe Umgebung) gründeten hier wahrscheinlich im 17. Jhd. eine erste kleine Siedlung, die allerdings klein blieb. Als Bulgarien 1878 seine Unabhängigkeit erlangte, lebten hier gerade mal 3000 Menschen. 1890 wurde die Siedlung mit Plovdiv durch eine Eisenbahn verbunden, was ihr einen Entwicklungsschub gab. 1903 wurde schliesslich der noch immer bedeutsame Hafen entwickelt. Heute hat die Stadt fast 200’000 Einwohner – Tendenz fallend, da viele Leute wegziehen und die Bevölkerungswachstumsrate auch in dieser Region negativ ist.

Anreise

Burgas wird von vielen Charterflügen angeflogen, da die Schwarzmeerküste von hier aus leicht erreichbar ist. Es fahren Linienbusse ins Zentrum – das dauert max. eine halbe Stunde und kostet nur ein paar Stotinki.Es fahren ansonsten auch Züge nach Plovdiv und Sofia; nach Varna sollte man aber besser mit Bus fahren, denn der ist schneller. Auch alle anderen Orte entlang der Küste, also Achtopol, Pomorje, Sosopol, Nessebar usw. sind leichter mit dem Bus erreichbar. Von Burgas aus fahren zahlreiche Busse über Malko Tarnovo nach Istanbul. Fähren gibt es scheinbar so gut wie keine mehr – schade eigentlich, denn von Burgas aus wäre es bequem, mit der Fähre nach Georgien, in die Ukraine, Türkei oder Rumänien zu fahren.

Sehenswertes

Wie eingangs erwähnt, erstreckt sich das „historische“ Zentrum nördlich des Zentrums entlang der Alexandrovska, einer langen Fussgängerzone. Richtung Osten geht davon die Aleko Bogoridi ab – eine weitere, attraktive Einkaufsmeile. Geht man diese Strasse entlang, stösst man schliesslich auf den Meerespark – viel Grün und ein gepflegter Park entlang des Ufers, der durchaus zum spazieren einlädt.

Im Zentrum von Burgas
Im Zentrum von Burgas

Umgebung

Ob nach Norden oder nach Süden – viele sehenswerte Orte reihen sich entlang der Küste auf. Dazu zählt zum Beispiel Nessebar im Norden.Richtung Süden wird es jedoch landschaftlich interessanter: Die Küste wird zunehmend steiler. Ca. 35 km südöstlich findet man das um 700 v.u.Z. gegründete Sosopol (Sozopol) – dort leben heute nur noch um die 5000 Menschen in einer grossartigen Altstadt – die Innenstadt ist wie ein einziges grosses Museum. Gegründet wurde Sosopol von den Griechen, der Name leitet sich vom griechischen Gotto Apollo ab.

Weiter südlich findet man Urlauberorte wie etwa Primorsko und Mitschurin – da es jedoch keine grossen Bettenburgen gibt, sind die Orte noch ertragbar. Um diese Orte herum gibt es viele kleine Buchten und etliche Zeltplätze. Der südlichste Urlauberort schliesslich ist Achtopol, etwa 10 km von der türkischen Grenze entfernt (Achtung, ca. 5 km breites Sperrgebiet!). Hier machen kaum Ausländer, sondern mehr die Bulgaren selbst Urlaub – kein Wunder, hier ist es wesentlich schöner als am Gold- oder Sonnenstrand!

Strandscha-Gebirge (hier die türkische Seite)
Strandscha-Gebirge (hier die türkische Seite)

Ein paar Kilometer weiter nördlich von Achtopol und 75 km südlich von Burgas findet man den kleinen Ort Zarevo. Von hier geht eine kleine Strasse ins Hinterland bis nach Malko Tarnovo, in dessen Nähe sich auch ein kleiner Grenzübergang in die Türkei befindet. Die Strecke ist ca. 55 km lang und für mich definitiv eins der Highlights des Landes – die Strasse führt quer durch das Strandscha-Gebirge – ein nicht sehr steiles aber hochinteressantes Bergland. Unterwegs fährt man durch versteckte, ursprüngliche Dörfer wie etwa Kondolovo.

Übernachtung

Es gibt auch Hotels in Burgas, aber nicht allzu viele Gründe, hier zu bleiben. Richtung Süden findet man schöne, preiswerte Zeltplätze rund um Primorjez und Sosopol sowie an den Bushaltestellen auch ätere Frauen, die Privatzimmer anbieten. So bezahlten wir etwa für ein Privatzimmer in Zarevo gerade mal drei Euro pro Nacht (zu zweit wohlgemerkt). Auch an anderen Orten entlang der Küste sollte es keine Probleme geben, eine Unterkunft zu finden.

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