Litauen – Allgemeines, Reisetipps, Historisches und mehr

0
442

Landesname

Lietuvos Respublika (Republik Litauen), kurz Lietuva (Litauen). Im Englischen wird das Land Lithuania genannt. Einer Theorie zufolge stammt das Wort vom lateinischen Begriff Litus ab, was in etwa ‚Gestade‘ bedeutet.

Von 1940 bis 1941 sowie von 1944 bis 1991 war Litauen eine der 15 Sowjetrepubliken und wurde Литовская ССР (Litovskaya SSR, Sozialistische Sowjetrepublik Litauen) genannt.

Fläche & Bevölkerung

Die Landesfläche beträgt 65’301 km². Damit ist Litauen nur unwesentlich grösser als der nördliche Nachbar Lettland sowie nur etwas kleiner als Bayern.

Anklickbare Karte von Litauen
Anklickbare Karte von Litauen

Litauen hat rund 2,8 Millionen Einwohner (2019) – ein Drittel der Einwohner Bayerns. Die Tendenz ist stark negativ aufgrund eines nachhaltigen Geburtenrückgangs.

Litauer stellen 80,6%, Russen nur 8,7% der Bevölkerung. Damit hat Litauen, verglichen mit den anderen ehemaligen Sowjetrepubliken, einen sehr geringen Anteil russischer Einwohner. Rund 7% der Bevölkerung sind Polen, den Rest stellen weißrussische, ukrainische und andere Minderheiten sowie ganz kleine Minderheiten von Armeniern, Karaim (Karäer) usw.

Religion

Aus historischen Gründen sind die meisten Gläubigen römisch-katholisch. Daneben gibt es evangelische, orthodoxe und baptistische Minderheiten sowie ein paar Juden.

Zeitzone

MEZ +1. Lettland ist damit Mitteleuropa eine Stunde voraus und liegt eine Stunde hinter Westrussland. Sommerzeit gibt es auch.

Sprache

Litauisch. Diese Sprache gehört zum baltischen Zweig der indoeuropäischen Sprachfamilie – zur selben Gruppe zählen nur noch Lettisch sowie die bereits ausgestorbenen Sprachen Preussisch und Livisch.

Litauisch ist möglicherweise die dem Ur-Indoeuropäischen am treuesten gebliebene Sprache (was für ein Deutsch!). Soll heissen, man findet im Litauischen noch sehr viele alte grammatikalische Formen, die manchmal ans Lateinische erinnern, und Urwörter. Allerdings fanden auch im Laufe der Zeit viele deutsche, russische, polnische und jetzt englische Lehnwörter Einzug ins Litauische. Die meisten werden dabei der eigenen Orthographie angepasst – selbst Personennamen stellen da keine Ausnahme.

Substantive werden klein geschrieben und es gibt zwei Geschlechter. Artikel gibt es keine, deshalb erkennt man die Substantive nur an der Endung. Es gibt insgesamt sieben Fälle. Bei den Zeitformen gibt es die für uns ungewöhnliche Unterscheidung in einmalige und mehrmalige Vergangenheit.

Lateinische Buchstaben werden benutzt, jedoch hat man einige diakritische (Sonder-)zeichen eingeführt, um die Schreibweise der Lesung anzupassen. Dies sind Vokale mit Punkt über oder Komma unter dem Vokal (meist Langvokale) sowie einige Konsonanten, die zum Zischlaut werden. Folgende Buchstaben sind uns unbekannt oder werden anders gelesen:

  • Ą (ą) : Immer ein langes [A] wie in [nach]. Ein [a] ohne Komma wird mal lang und mal kurz gelesen.
  • Ę (ę) Ein langes, offenes [E], also fast schon wie das [ä] in [Ähre]. Ohne Komma wird es mal lang und mal kurz gelesen.
  • C (c) Immer wie das deutsche [Z].
  • Č (č) : Wie das [tsch] in [Matsch].
  • ch Immer kehlig, wie das [ch] in [Bach].
  • Ė (ė) Ein langes, geschlossenes [E], in etwa wie das [ee] in [Meer].
  • Į (į) Langes [i] wie in [Mine]. Das [i] ohne Komma wird immer kurz gelesen (wie in Minze).
  • Y (y) Auch ein langes [i], also genau wie [ Į ].
  • O (o) Wird zumeist lang und offen wie in [Ohr] gesprochen. Ausnahme: Fremdwörter, in denen es kurz gesprochen wird.
  • Š (š) Wie das [sch] in [Masche].
  • Ų (ų) Immer ein langes [U] wie in [Mut]. Das [u] ohne Komma wird dementsprechend immer kurz gesprochen.
  • ? (?) Praktisch identisch mit dem [ ų ].
  • V (v) Entspricht dem deutschen [w].
  • Z (z) Stimmhaft, wie das englische [z].
  • Ž (ž) Wie ein [dsch], also wie das [g] in [Gin].

Allgemeines

Prolog

Litauen sollte unser erstes Reiseziel in den drei baltischen Staaten werden. Was wusste man vorher von Litauen? ‚Vilnius‘ ist die Hauptstadt! Nicht viel mehr. Obwohl wir nur in der Hauptstadt und dem nahen Dorf Trakai waren, hat uns das Land und seine Einwohner überzeugt: Hier kommt man gerne immer wieder her!

Visum

Die meisten, wenn nicht gar alle West- und Mitteleuropäer benötigen kein Visum. Ein gültiger Personalausweis reicht für deutsche Staatsangehörige zumindest auch aus.

Geld

Die Landeswährung nannte sich Litas (Plural: 2-5 Litai, >5: Litų), welches in der Regel abgekürzt wurde mit Lt. Ein Litas besteht aus 100 Centų (Einzahl: Centas, 2-5: Centai).

Zusammen mit Estland und Slowenien trat Litauen dem sogenannten Wechselkursmechanismus II bei. Das bedeutet, der Wechselkurs zum Euro darf in den nächsten Jahren nicht mehr als 15 Prozent vom Richtwert abweichen. Dieser Richtwert liegt bei 1 Euro = 3,45 Lt – dieser Wert wird eingehalten und entspricht dem tatsächlichen Wechselkurs. Frühestens im Sommer 2006 kann Litauen den Euro einführen (Nachtrag 2009: Aufgrund erhöhter Inflation verzögert sich die Einführung des Euro nach wie vor. Nachtrag 2015: Seit dem 1. Januar 2015 gilt auch in Litauen der Euro!).

Es zirkulierten Münzen im Wert von 1 Centai (selten!), 2 und 5 Centai, 10, 20 und 50 Centų sowie 1, 2 und 5 Litai. An Geldscheinen gab es 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Litų-Noten.

In Litauen herrscht mittel- bzw. westeuropäischer Standard. Geldautomaten gibt es überall. Diese akzeptieren alle gängigen Kredit- und Bankkarten, also auch Cirrus- und Maestrokarten. Natürlich kostet das pro Abhebung ca. 4 Euro. Viele Banken wechseln freilich auch Bargeld.

Nunmehr Geschichte: 20 Litauische Litu
Nunmehr Geschichte: 20 Litauische Litu

Preise

Preislich gesehen zählt Litauen zu den günstigeren Reisezielen, obwohl es freilich teuer ist als zum Beispiel in der Ukraine. Auch in Litauen gilt – je mehr man bezahlt, desto mehr bekommt man dafür (klingt logisch, ist aber nicht in jedem Land so). Der anspruchslose Reisende kann selbst in der Hauptstadt für 25 Lt (7 Euro) übernachten und für 10 Lt speisen. Zahlt man nur ein bisschen mehr, kann man schon ganz gut leben.

Auch die Transportkosten halten sich in Grenzen. So zahlt man von Vilnius im Osten bis Klaipėda im Westen nur gute 10 Euro mit dem Bus. Wer ziemlich aktiv ist, abends auch mal was anderes als trocken Brot essen möchte und nicht im Erdloch übernachtet, sollte um die 30 Euro pro Tag und Person einrechnen.

Anreise

Nach Litauen kommt man mit Bus, Bahn, Flugzeug oder auch mit dem Schiff. Es gibt zahlreiche Verbindungen mit dem Flugzeug von allen wichtigen europäischen Hauptstädten. Allerdings fliegt zum Beispiel die Billigfluglinie www.easyjet.com zwar nach Riga und Tallinn, aber nicht nach Litauen. Aber was nicht ist kann ja noch werden.

Es gibt eine regelmässige Fährverbindung von der Hafenstadt Klaipėda nach Rostock, Kiel und Stockholm. Leicht über das Internet zu finden.

Man kommt gut mit der Eisenbahn nach Litauen. Leider gibt es jedoch keine Verbindung mehr nach Riga. Für Mitteleuropäer am interessantesten ist die Verbindung von Warszawa (Warschau) nach Vilnius. Dieser Hotelzug besteht nur aus drei Schlafwagen (jedenfalls im Winter) und braucht von Hauptstadt zu Hauptstadt 10 Stunden ± 1 h Zeitverschiebung. Der Zug von Warschau fährt nur an ungeraden Tagen ab – um 21:42. Am nächsten Morgen ist man um 08:50 Ortszeit in Vilnius. Achtung: Der Zug fährt nicht über weissrussisches Territorium – man braucht sich also keine Sorgen über Visa zu machen. Der Fahrpreis beträgt 19,30 € plus 16,00 € Schlafwagenzuschlag. Der Zug ist sauber, wird aber waggonweise lustigerweise noch mit Kohlen beheizt. Unterwegs hält der Zug in Białystok und in Kaunas.

Es gibt noch weitere Züge – aber nicht alle fahren täglich. Von Vilnius fahren direkte Züge nach Minsk (mehrmals täglich, 5 h), Kaliningrad (Königsberg) in 6½ h, St. Petersburg (20½ h), Moskau (17 h) und Charkiv (24 h) in der Ukraine.

Vor allem wer nach Norden will muss mit dem Bus fahren. Das dominierende Busunternehmen nennt sich Eurolines, welches von Vilnius zahlreiche Städte anfährt: darunter Riga (4 h, 40 Lt), Tallinn (knapp 10 h), Minsk (4½ h), Odessa, Kiew, Prag, Warschau, Kopenhagen, Kaliningrad, Hamburg, Aachen und mehr (siehe Webseite: www.eurolinijos.lt). Die Busse sind allesamt recht modern und so bequem wie ebend ein Bus sein kann.

Grenzübergänge

Es gibt zahlreiche Grenzübergänge nach Lettland im Norden, Polen im Süden sowie ein paar Grenzübergänge nach Belarus im Osten sowie zur russischen Enklave Kaliningrad im Westen. Für die letzteren beiden unbedingt vorher ein Visum besorgen!!!.

Ein- und Ausreise

Es gelten die üblichen Zollregelungen der EU. Die Ein- und Ausreise geht fix, so dass man nach keinen fünf Minuten im Land ist. Es gibt auch nichts besonderes zu beachten.

Essen und Trinken

Bulvės (Kartoffeln)! Ziemlich viele Gerichte in Litauen enthalten Kartoffeln. Cepelinai (Zeppeline) zum Beispiel: Die sehen aus wie welche und sind Kartoffelklösse mit Speckfüllung. Oder Bulviniai Blynai – Kartoffelpuffer, wie man sie auch in anderen Ländern der Umgebung (dort besser bekannt als blynniki) oft sieht. Auch balandėliai – mit Gehacktem gefüllte Krautrouladen mit etwas Sahne – sieht man in vielen Restaurants. Klingt alles nicht aussergewöhnlich? Stimmt. Solide Hausmannskost. Höchstens die Šaltibarščiai – eine violette kalte Suppe aus roten Rüben – findet man ausser in Litauen und Polen nirgendwo. Mehr zu einer lokalen Spezialität namens Kibinai siehe Trakai.

Es gibt freilich auch andere Fisch- und Fleischgerichte. Ansonsten sind zumindest in den Großstädten internationale Restaurants allgegenwärtig – nicht wenige davon haben sich auf Pizza und Co spezialisiert. Im allgemeinen sind die Restaurants relativ gut und nicht allzu teuer.

An Getränken mangelt es freilich auch nicht. Alus (Bier) ist auch in Litauen beliebt und kommt in zahlreichen Sorten daher. Allerdings sind viele davon hochgradig und damit nicht nur stark sondern auch eher süss. Hervorzuheben wäre hier das Švyturio Ekstra – ein gutes, einheimisches Lager. Wodka und Co. gibt es natürlich auch überall.

Litauen’s Topographie, Natur und Klima

Wie auch Estland und Lettland ist Litauen stark eiszeitlich geprägt und kann nicht mit höheren Bergen aufwarten. Im Osten des Landes grenzt Litauen an die Ostsee. Die Küste ist jedoch nur knapp 100 km lang. Dazu zählt die Kurische Nehrung – ein fast 100 km langer Streifen Land, der das Haff von der Ostsee trennt. Diese einmalige Dünenlandschaft wurde 2000 sogar zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Allerdings verläuft so ziemlich genau in der Mitte die Litauisch-Russische Grenze.

Im Land selbst findet man Hügelland vor allem im Osten des Landes. Allerdings werden die Hügel des Baltischen Höhenrückens nicht grösser als 300 m. Auch im Norden gibt es ein paar welligere Landstriche. Eiszeitlich geprägte Landschaften zeichnen sich zumeist durch Seen aus. Davon gibt es im Land rund 3000, wobei jedoch keiner eine aussergewöhnliche Grösse erreicht. Der einzig nennenswerte Fluss ist der insgesamt 932 km lange Nemunas (Memel). Der entspringt südlich von Minsk in der Belarus und mündet nach 500 km in Litauen im Kurischen Haff.

Im Nordosten des Landes findet man den einzigen Nationalpark des Landes, genannt Aukštaitijos Nacionalinis Parkas (Oberlitauischer Nationalpark). Der erstreckt sich über gut 40 km² und beinhaltet eine sehr naturbelassene Wald- und Seenlandschaft. Direkt neben dem Nationalpark im Osten liegt allerdings die Stadt Ignalina mit einem recht alten Atomkraftwerk. Dieses wurde Ende 2009 endgültig abgeschaltet – dies war eine der Beitrittsbedingungen der EU.

Litauen befindet sich an der submaritim-subkontinentalen Klimascheide mit maritimerem Klima entlang der Küste im Westen und kontinentalerem Klima im Landesinneren. Die Niederschlagsmenge entspricht in etwa der Deutschlands, wobei der meiste Regen im Sommer fällt. Die Sommer sind kühler als in Deutschland, und so ist auch der Winter – von November bis März sollte mit anhaltenden Minustemperaturen gerechnet werden. An der Küste ist das Temperaturgefälle freilich geringer.

Geschichte – kurzer Überblick

Im Gegensatz zu den anderen beiden baltischen Staaten Estland und Lettland kann Litauen auf eine ziemlich glorreiche Vergangenheit zurückblicken. Die Vorfahren der Litauer kamen wohl zu Beginn der Zeitrechnung in die Region und lebten die nächsten tausend Jahre vor sich hin. Es wurden kleine Fürstentümer gegründet. Erste Versuche der Christianisierung schlugen fehl – die Missionare wurden umgehend zu ihrem Schöpfer geschickt. 1236 vereinigten sich die Stämme, um den deutschen Schwertritterorden zu verjagen. 1253 vereinigte Großfürst Mindaugas die Fürstentümer gewaltsam und liess sich zum König krönen. Vorher liess er sich taufen. Lange hatte er jedoch nicht Freude am Titel – 10 Jahre später wurde er ermordet, die Litauer kehrten daraufhin zum Animismus zurück. Letztendlich wurden die Litauer erst 1387 christianisiert – aussergewöhnlich für Europa!

Im 14. Jhd. spielte Großfürst Gediminas eine grosse Rolle. Viele Fürstentümer der geschwächten Kiewer Rus schlossen sich Litauen an oder wurden gewaltsam angeschlossen. Durch gezielte Heiratspolitik wurde 1385 schliesslich ein festes Bündnis mit Polen geschlossen. Dank dieses Bündnisses konnten 1410 bei der berühmten Schlacht von Tannenberg (bei Žalgiris/Grünwald) die preussischen und livonischen Kämpfer des deutschen Ritterordens vernichtend geschlagen werden. Zu dieser Zeit erreichte Litauen seine grösste Ausdehnung – die ganze heutige Belarus und grosse Teile der Ukraine bis hin zum heutigen Odessa gehörten zu Litauen.

Litauen hat zahlreiche Zeugen seiner bewegten Geschichte
Litauen hat zahlreiche Zeugen seiner bewegten Geschichte

Einzig der heutige Südwesten des Küstenlandes blieb von dieser Zeit an bis 1918 preußisch. Im Laufe der Zeit gewann Polen in der Union jedoch immer mehr die Oberhand. Zwar blühte die litauische Sprache und Kultur auf, aber die politischen Entscheidungen wurden immer weniger von Litauern getroffen. Trotzdem hatte die Union noch bis 1795, also bis zur Dritten Polnischen Teilung (siehe Geschichte Polens), Bestand. Litauen fiel fortan an Russland, worunter die Litauer und ihre Kultur stark litten. Auch vereinzelte Aufstände im 19. Jahrhundert konnten daran nichts ändern. Die Russifizierung wurde ständig stärker.

Bereits im Jahre 1915 eroberte Deutschland im Zuge des Ersten Weltkrieges Litauen. 1918, gegen Ende des Krieges, proklamierte man erstmals eine unabhängige Republik Litauen. Die Deutschen zogen sich zurück, aber Polen und die frisch gegründete Sowjetunion stritten sich um Litauen. Die neue Republik konnte nicht verhindern, dass Vilnius und das Umland von Polen erobert wurde. Man verlegte die Hauptstadt nach Kaunas und annektierte seinerseits das bisher deutsche Memelland im Osten. 1920 war die Grenzziehung abgeschlossen. Allerdings entwickelte das Land nach und nach eine Diktatur.

1939 begann die wirre Zeit. Der Druck aus Deutschland war zu gross, und so musste man das Memelland rund um die heutige Stadt Klaipėda (Memel) zurückgeben. Anschliessend fiel Litauen wie auch die anderen baltischen Staaten dem Geheimen Zusatzprotokoll des deutsch-sowjetischen Angriffspakts zum Opfer. 1939 stationierte die Sowjetunion Truppen im Land, im folgenden Jahr wurde das ganze Land annektiert. Zehntausende Litauer verloren bei den darauf folgenden Säuberungsaktionen ihr Leben. 1941 annektierte die Wehrmacht das Land. Litauen war bekannt für seine starke jüdische Kultur, doch geschätzte 200’000 Juden wurden während der deutschen Besatzung deportiert – die meisten daraufhin ermordet.

1944 nahm die Rote Armee das Land wieder ein. Die Russifizierung und Kollektivierung sowie Deportationen waren wieder an der Tagesordnung. Fast das ganze Land wurde Sperrgebiet und war für Ausländer tabu. Erst im Zuge der Perestroika änderten sich die Dinge zugunsten der Litauer. 1990 erklärte man als erste Sowjetrepublik die Unabhängigkeit. 1991 wurde diese schliesslich auch von Moskau anerkannt. Das ging jedoch nicht unblutig vonstatten: Im Januar 1991, am Blutigen Sonntag, sowie im Juli 1991 verloren 21 Litauer bei Scharmützeln an der Grenze ihr Leben.

Nach Erklärung der Unabhängigkeit entwickelte sich das Land ziemlich schnell. Litauen wurde demokratisch und die Wirtschaft erholte sich. Am 1. Mai 2004 trat man der EU und bereits vorher der NATO bei. Das bringt Probleme mit sich – der zu Russland gehörende Kaliningrader Oblast‘ (Bezirk Königsberg) bleibt ein Streitpunkt mit Russland, denn Litauen verweigert den Verkehr zwischen dem Mutterland und der Enklave ohne aufwendige Visa- und Zollprozeduren. Das gilt auch für Reisende.

Mehr zum Lesen: Interessante Links

  • www.lrv.lt/main_en.php: Englische Version der offiziellen Seite der Regierung. Aber wie armselig: Man hat keine eigene Karte des Landes, also muss man die von der Lonely Planet-Webseite klauen! Nun ja…
  • www.tourism.lt: Internetauftritt der Tourismusbehörde. Ist allerdings nicht allzu brauchbar. Englisch.
  • www.lietuva.lt: Sechssprachiges, informatives und brauchbares Internetportal von Litauen. Deutsche Version gibt es auch.
  • www.litauen-urlaub.de.tl: Private Seite über Litauen mit vielen Fotos und mehr als den üblichen Sehenswürdigkeiten.
  • www.litauen-info.de: Sehr brauchbares Portal zum Thema Litauen komplett auf Deutsch. Ziemlich umfangreich.
  • www.chrissie.info/litauen: Gut gemachte, kurzweilige Seite eines Privatreisenden. Mit schönen Photos.
  • www.baltikum-tours.de: Baltikum-Tours bietet nicht nur organisierte Touren in die Region, sondern auch nützliche Informationen auf der Webseite über Estland, Litauen und Lettland an.
Zum nördlichen Nachbarn Lettland Definitiv interessant: Belarus Nach Polen Kaliningrad (Königsberg): Die russische Exklave Tabibito.de - Startseite Vilnius, Hauptstadt von Litauen Klein aber sehr schön: Trakai

LEAVE A REPLY

Please enter your comment!
Please enter your name here

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.