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Name: Oradea auf Rumänisch,
Nagyvárad auf ungarisch und Grosswardein auf
deutsch (letzteres ist einfach nur die Übersetzung des ungarischen Namens.)
Da dies ursprünglich ungarisches Siedlungsgebiet ist und noch immer viele Ungarn
hier wohnen, sieht man den ungarischen Namen oft.
Lage:
Über 400 km Luftlinie nordwestlich von →Bukarest
und gut 10 km von der ungarischen Grenze entfernt. Liegt im Norden der
Region Crişana und Banat in einer fruchtbaren Ebene,
die im Norden und Westen in die Pustza übergeht. Durch die Stadt fliesst der
kleine Fluss Crişul Repede. Oradea ist Verwaltungssitz des
Bezirks Bihor.
Einwohner: ca. 210'000. Die elftgrösste
Stadt Rumäniens. Über ein Viertel der Bewohner sind Ungarn.
Stadtbild:
Oradea gehörte lange Zeit zu Österreich-Ungarn und
das sieht man - habsburgische Architektur im ganzen Stadtzentrum.
Mitten durch das Zentrum fliesst die Repede von Ost nach West -
die beiden zentralen Plätze Piaţa Ferdinand und
Piaţa Unirii liegen sich am Fluss gegenüber. Südlich des Flusses
östlich des grossen Parks liegt die alte Zitadelle. Der Bahnhof der Stadt liegt
fast zwei Kilometer nördlich des Zentrums an der zentralen Str. Republicii.
Etwa 10 km nordwestlich liegt der Grenzübergang - die Strasse dahin wird
gesäumt von kaputten Fabriken und zahlreichen neuen Läden, Tankstellen usw.
Anfahrt: Internationale Züge von
→Budapest fahren direkt nach Oradea.
Es gibt auch lokale Züge nach Biharkeresztes und Püspökladany
in Ungarn - leider sind diese Züge selten. Man kann von der Grenze ein
Taxi nehmen - uns kostete das 10 Euro (was wohl etwas zu viel war, aber es gab keine
andere Wahl).
Es gibt etliche Züge am Tag nach →Satu Mare im Nordosten
und nach →Cluj-Napoca (Klausenburg) im Osten.
Mit dem Lokalzug dauert das zermürbende 5 Stunden (für 130 km!) und kostet
83'000 Lei (2 Euro). Mit dem Accelerat dauert es halb so lange und kostet doppelt so viel.
Es gibt auch einen Zug nach →Bukarest
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Besiedelt ist die Region schon seit langem, doch eine erste richtige Siedlung unter dem Namen
Varadinum (siehe ungarischen & deutschen Namen oben!) tauchte erst 1113 auf.
Die Stadt lag seit damals im Ungarischen Königreich und entwickelte sich zu einer
wichtigen katholischen Hochburg. Von 1660 bis 1692 kam die Stadt unter türkische
Herrschaft, prosperierte jedoch weiter. Seit der Befreiung 1692 war die Stadt habsburgisch - bis
zum Ende des Ersten Weltkrieges 1918. Nun wurde Oradea rumänisch - bis 1940 die Ungarn
wieder die Stadt besetzten. Seit 1944 ist Oradea nun wieder rumänisch, mit grossem Einfluss
der ungarischen Minderheit, die in der Revolution 1989 eine entscheidende Rolle spielte.
Anfang des 20. Jhd. wurde Oradea als Klein-Paris bezeichnet. Wenn man das Stadtzentrum sieht, weiss
man warum.
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Blick über den Crişul Repede auf das Hotel Vulturul Negru |
Gerade die Bereiche rund um den Piaţa Unirii (Platz der Einheit) und dem
Piaţa Ferdinand sind interessant. Verbunden sind die Plätze durch eine Brücke.
Am Piaţa Unirii befinden sich das Staatliche Theater und eine Reihe prächtiger Gebäude.
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Viteazulnkmal am Piaţa Unirii
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Am Piaţa Unirii steht das momentan restaurierte Hotel Vulturul Negru mit einer prächtigen
Ladenpassage im Inneren. In Blickweite steht die heruntergekommene, nicht mehr genutzte Synagoge der
Stadt. Mitten auf dem Platz steht das Denkmal von Mihail Viteazul - einem wallachischen Prinzen aus dem
16. Jhd. Ebenfalls am Platz steht die Orthodoxe Mondkirche mit einer Uhr, die sich nach dem Mond richtet.
Leider kann man das Uhrwerk nicht von nahem betrachten.
Auch das Rathaus und die Bibliothek daneben sind interessant anzusehen.
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Die heruntergekommene Zitadelle von Oradea
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Läuft man vom Piaţa Unirii ein paar Minuten gen Osten, kommt man zum Zentralen Park mit
dem Kulturpalast und danach zur gewaltigen Cetatea Oradiei (Zitadelle von Oradea), die bereits im 11.-12. Jhd.
angelegt wurde, jedoch
ständig Umbauten unterlag. Sie hat eine markante Zackenform und ist komplett aus Ziegeln erbaut - mit
vielen unterirdischen Gängen und einem breiten Burggraben. Leider ist die Zitadelle jedoch stark
heruntergekommen. Was jedoch ganz reizvoll ist - man kann frei herumlaufen und die Reste erkunden. In der
Zitadelle stehen zahlreiche Kunstwerke, da sich hier die Kunstfakultält der hiesigen Universität
niedergelassen hat. Die Zitadelle wird momentan restauriert (Stand Mai 2004), was allerdings ob der Dimensionen
sehr lange dauern wird.
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Famose aber restaurierungsbedürftige Bauten an der Str. Republicii
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Die Fussgängerzone der Stadt heisst Str. Republicii und verläuft vom Piaţa Ferdinand
Richtung Nordosten. Hier befinden sich Hotels, Restaurants, Café's, Boutiquen usw. Sowie
prachtvolle Häuser, die von der Blütezeit um das Jahr 1900 herum zeugen. Viele davon sind
in schlechtem Zustand, aber einige wurden oder werden bereits restauriert. Gerade
an der Kreuzung Str. Republicii und Str. Eminescu kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Wer eine original habsburgische Stadtatmosphäre erleben will, sollte sich unbedingt in Oradea umsehen.
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Nur wenige Kilometer südlich befinden sich Băile Felix und
Băile 1 Mai - beliebte Erholungsorte mit Thermalquellen und Schwimmbädern.
Zu erreichen mit dem Bus.
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Es gibt einige erschwingliche Hotels im Zentrum - darunter das
Hotel Parc mitten im Zentrum an der Str. Republicii. Für ein sehr sauberes
Doppelzimmer ohne Bad (auf dem Flur) aber mit Fernseher und inkl.
Frühstück (Kaffee kostet extra!) kostet 816'000 Lei (20 Euro).
Sicher wird es irgendwo etwas billigere Hotels geben, aber die Lage sowie die
Atmosphäre im Hotel sind unschlagbar - das erkennt man schon
im Flur (siehe Foto rechts). Adresse: Str. Republicii 5-7, Tel.: (059)-411-699.
In der gleichen Strasse gibt es einige Café's und Restaurants.
Darunter ein paar Türen weiter vom Hotel Parc das Cyano (oder so).
Bietet vernünftige ungarische und rumänische Speisen zu ca. 2 Euro an.
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www.oradea.ro/: Offizielle Seite der
Stadt mit Kurzfassung in Englisch und Französisch. Lesenswert.
www.kpd-nachreiner.de
Private Eindrücke über Oradea auf Deutsch.
mitglied.lycos.de/mazsola/
Zahlreiche Fotos aus Oradea
Ihr habt eine interessante Seite über Oradea oder kennt eine gute Seite?
Dann her damit! Nachdem ich die Seite überprüft habe, werde ich sie hier
aufnehmen. Kommerzielle Seiten sind allerdings nicht erwünscht!!!
Mailadresse findet Ihr im Menü links.
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