Mito

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Lage von Ibaraki
Region: 関東 Kantō
Präfektur: 茨城 Ibaraki

Mito 水戸

2 von 5 Sternen: Kann man sehen, muss man aber nicht
Name:

Mito. Das erste Zeichen steht für Wasser, das zweite für „Tür“. War auch der Name einer der Familien des Ieyasu-Clans, die hier ihren Sitz hatte.

Lage:

Liegt rund 120 km nordöstlich von Tokyo in der Präfektur Ibaraki. Bis zur Pazifikküste im Osten sind es rund 10 km.

Ansehen:

Der Kairaku-en (=Garten) und die Gebäude darin. Vielleicht noch der Jōban-Schrein nebenan.

Mito – Beschreibung

Mito ist eine relativ alte Stadt mitten in der Präfektur Ibaraki im Nordosten der Kanto-Ebene. Gegründet wurde die Stadt während der Kamakura-Zeit, also vor rund 800 Jahren. Wie so viele Städte in Japan (und anderswo) begann alles mit dem Bau einer Burg. Hier entstand sie auf einem kleinen Plateau am Senba-See 千波湖.

Nicht sonderlich spektakulär: Das Stadtzentrum
Nicht sonderlich spektakulär: Das Stadtzentrum
Treppe zum Jōban-Schrein
Treppe zum Jōban-Schrein

Unterhalb der Burg bildete sich alsbald eine Burgunterstadt. Und so wuchs Mito langsam vor sich hin, ohne je gross Bedeutung zu erlangen. Die Region war dereinst unter den Namen Hitachi 日立 und auch Jōban 常磐 bekannt. Beide Namen findet man heute noch oft in der Region. So zum Beispiel beim Jōban-jingū 常磐神宮 – dem Joban-Schrein.

Jener befindet sich rund zwei Kilometer westlich des heutigen Zentrums rund um den Bahnhof. Das Bahnhofsviertel bietet den üblichen Charme japanischer Provinzstädte und ist nicht weiter erwähnenswert.

Kōbun-tei im Kairaku-Park
Kōbun-tei im Kairaku-Park
Im Kairaku-Park
Im Kairaku-Park

Rund um den Schrein herum, oberhalb des Senba-ko 千波湖 (Semba-See), also dort, wo alles begann, findet man die Hauptattraktion (bzw. einzige Attraktion) von Mito – den 12 Hektar grossen Kairaku-en 偕楽園 (Garten des Teilens der Freude mit dem Volke). Jener war früher wesentlich grösser, zählt aber dennoch zu den drei meien 名園 (berühmten Gärten) Japans (die anderen beiden sind der Kōraku-en in Okayama und der Kenroku-en in Kanazawa).

Eine der Hauptattraktionen des Kairaku-en ist ein kleiner Pflaumenbaum-Wald, wobei die japanische Pflaume, genannt Ume 梅 (lat. Prunus mume), sich von hiesigen Sorten unterscheidet. Die Pflaumenblüte beginnt meist im März und besticht durch grosse Blüten.

Der Eintritt in den Park ist frei, mit Ausnahme des Kōbun-Tei 好文亭 in der Mitte (Eintritt 190 ¥) – einer alten, prächtigen Villa, die seit Gründung des Parks 1842 dort stand – bis sie, wie der Rest der Stadt, beim Bombenangriff im August 1945 völlig verbrannte. Der Nachbau aus den 1950ern ist jedoch sehr gelungen und besonders die typisch japanischen Malereien an den Wandschranktüren – hier stellen sie meist Pflanzen dar – sind sehr eindrucksvoll.

Die Bahn hält nicht mehr am Kairaku-en, aber es fahren etliche Busse vom Nordausgang des Bahnhofs von Mito zum Park (230 &yen). Neben dem Park gibt es noch ein grosses historisches Museum über die Meiji-Zeit.

Japanische Ferkeltaxe
Japanische ‚Ferkeltaxe‘: private Mito-Linie
Ibaraki: Am Strand von Ōarai
Ibaraki: Am Strand von Ōarai

Rund 15 Kilometer östlich von Mito und leicht mit dem Zug zu erreichen liegt die Hafenstadt Ōarai 大洗. Dort gibt es auch einen (nicht gerade attraktiven) Strand, der im Sommer sehr beliebt ist. Ansonsten ein trister Urlaubsort. Einzig die Fähre nach Muroran (室蘭) auf Hokkaidō ist interessant. Die fährt zwei Mal täglich im Sommer, nimmt auch Fahrzeuge mit und kostet unschlagbare 8000 ¥ pro Person in der zweiten Klasse. Der Trip dauert knappe 20 Stunden. Mehr Informationen zu der Fähre gibt es hier).

Anreise

Mito liegt an der wichtigen Jōban – Linie 常磐線, die von Tokyo gen Nordosten fährt. Shinkansen halten nicht in der Nähe, aber es halten auch Schnellzüge. Der Super Hitachi-Express スーパーひたち fährt von Ueno 上野 (Tokyo) nach Mito in gut einer Stunde, Kostenpunkt 3’820 ¥. Mit dem Bummelzug dauert es gute zwei Stunden, aber es kostet nur 2’270 ¥. Die Linie ist staatlich, der Railpass kann benutzt werden. Bis zum schweren Erdbeben 2011 mit der Nuklearkatastrophe von Fukushima fuhr der gleiche Express weiter gen Norden nach Sendai 仙台 – das dauerte gute drei Stunden und kostet 7’330 ¥. Da jedoch der Havariemeiler auf halber Strecke liegt, gibt es diese Option nicht mehr, da man einen grossen Bogen um das AKW machen muss. Da bleibt nur die Fahrt bis 郡山 Kōriyama und dann der Shinkansen – dauert insgesamt gute 4 Stunden und kostet 8’190 Yen.

Vom Bahnhof in Mito zuckelt auch noch die private Kashima Rinkai Tetsudō 鹿島臨海鉄道 nach Süden bis zur Endhaltestelle Kashima Jingū 鹿島神宮 (Kashima-Schrein). Das dauert 1¼ Stunden und kostet 1’570 ¥.

Übernachtung

Mito ist nicht gerade ein Mekka für Touristen – man findet fast nur Business-Hotels – naturgemäss hauptsächlich am Bahnhof. Darunter das Tōyoko Inn 東横イン rund fünf Minuten zu Fuss südlich des Bahnhofs am Sakura-Fluss. Ein klimatisiertes Doppelzimmer mit Frühstück in der Lobby kostet 8’190 ¥.
Zu allgemeinen Übernachtungstipps siehe Übernachtungstipps Japan.

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tabibito
tabibitohttps://www.tabibito.de/japan/
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei Tabibitos Japan-Blog empfohlen.

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