Manchmal werden doch Träume wahr: Es deutete sich schon eine Weile durch Gerüchte an, aber nun scheint es endgültig wahr zu werden: JR (Japan Railways, Nachfolger der einst staatlichen Bahnlinie 国鉄 Kokutetsu), wird beim Verkauf des Japan Railpass nur noch auf den Pass schauen und nicht mehr in den Pass. Bisher musste man nämlich nachweisen, dass man kein Langzeitvisum (oder gar eine permanente Aufenthaltsgenehmigung) hat, um in den Genuss des Railpass zu kommen. Sprich, Langzeitbewohner des Archipels konnten nur neidisch auf die Touristen blicken, die fröhlich mit dem Railpass winkend die Schranken passierten. Etwas, was mich damals als Student bereits sehr genervt hat. Da war man endlich mal ein ganzes Jahr lang in Japan – und durfte keinen Railpass kaufen. Die Pressemitteilung von JR East, die bereits Ende Dezember erschien, drückte die freudige Änderung so aus:
Elibility (sic!): Anyone who possesses a passport issued by a country other than Japan. Note: Type of visa will not be checked.
Vorerst gibt es jedoch noch immer Beschränkungen. Die Aufhebung der Regelung, sie soll ab dem 1. April 2021 erfolgen, gilt nämlich nur für JR East, also nur für Honshu nördlich und östlich von Tokyo. Trotzdem: der JR East Pass (Tohoku area) mehr siehe hier ist mit 20,360 yen für 5 Tage freier Fahrt (wählbar innerhalb eines 14-tägigen Zeitraums) ein Schnäppchen, kostet doch die einfache Fahrt nach Aomori zum Beispiel allein schon 17,670 yen. Der Niigata & Nagano-Pass kostet 18,330 yen.
Das bedeutet, dass Nagoya, Osaka, Kyoto und dergleichen immer noch normal gebucht werden müssen, aber wer weiß, vielleicht ändert JR West ja auch noch seine Meinung. Tohoku ist jedenfalls schon erfreulich genug, denn eine Fahrt mit dem Shinkansen dorthin ist einfach mal ziemlich teuer, und mit dem Auto sind die bis zu 500 Kilometer Anfahrt auch kein Pappenstiel.
Der eine oder andere wird es vielleicht bemerkt haben – auf dem Blog hat sich Layout-technisch einiges geändert. Vieles ist noch eine Baustelle, doch die Idee ist, den Japan-Almanach und den Blog miteinander zu verschmelzen, damit zusammenwächst, was zusammengehört. Letztendlich gibt und gab es keinen vernünftigen Grund, zwei verschiedene Systeme parallel zu verwenden. Ich bitte noch um etwas Geduld, aber falls ein Leser auf ein besonders schlimmes Manko stösst, bitte per Kommentar bescheid geben!