BlogHappy Birthday / Theater im Kindergarten

Happy Birthday / Theater im Kindergarten

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Und so schnell kann es gehen – schon ist es ein Jahr her, daß mein Jüngster das Licht der Welt erblickte. Damals gute 4 kg schwer – heute gute 10 kg schwer. Damals 110 Dezibel laut, heute … hmm, 110 Dezibel laut. Mittlerweilen spricht er in einer uns unverständlichen Sprache und läuft ein paar Meter. Im Schränke ausräumen ist er einfach nur phänomenal schnell, und seine 5-jährige Schwester hilft ihm nur zu gern dabei. Seine Geburt und die folgenden Wochen werden uns jedenfalls lange in Erinnerung bleiben – schliesslich musste er ja im Alter von einem Monat bereits mit Mutter und Schwester auf die Flucht, da die Nachbeben, fehlendes Wasser und Gas in der Wohnung nebst radioaktiver Wolke aus Fukushima ein Leben hier zu unsicher machten.
A propos Schwester – sie hatte heute ihren ersten 発表会 Happyōkai im Kindergarten. Bei diesen Veranstaltungen singen die Kinder zusammen Lieder und spielen Theater. Da so etwas nur ein Mal im Jahr passiert und die Kinder sich lange darauf vorbereiten, habe ich heute sogar extra deswegen zwei Stunden freigenommen. Keine Sorge, mit einem Videoausschnitt werde ich nicht langweilen. Aber es ist schon erstaunlich, was die Erzieher da in einem Jahr aus einem so grossen, unruhigen Haufen machen können. Den Kindern schien es jedenfalls grossen Spass zu machen, und es gab sogar keine Verletzten. Und: Trotz Grippewelle waren sogar alle Kinder da.
So, ich hoffe, man verzeiht mir diesen persönlichen Beitrag. Manchmal muss es eben sein.

tabibito
tabibitohttps://www.tabibito.de/japan/
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei Tabibitos Japan-Blog empfohlen.

26 Kommentare

  1. Wir verzeihen Dir Tabibito, grossherzig wie wir sind. Und ganz sicher gehören Happyokai und all die anderen Bräuche für Kinder und Heranwachsende genauso auf einen Blog der über Japan berichtet wie der neueste Ministerpräsident, oder die letzte Sozialkampagne der Regierung.

  2. Ich verfolge deinen Blog schon lange (für schnelllebige Webverhältnisse) und freue mich über diesen persönlichen Eintrag. ;-)
    Eure Kinder finde ich wirklich sehr reizend gelungen und komme in Versuchung, sie mit meinen verkuppeln zu wollen *lach*.
    Was wurde denn für ein Theaterstück gespielt und was hatte deine Große für eine Rolle inne?

  3. Um ehrlich zu sein finde ich diese „persönlichen Beitrage“ auch sehr, sehr interessant, also immer her damit!
    Dein Jüngster ist ja wirklich herzallerliebst! ^-^
    Und es ist echt erstaunlich, dass trotz Grippewelle alle da waren, wobei ich so langsam das Gefühl habe, dass es diesmal eher ältere Kinder trifft(v.a. im Grundschulalter) – danach siehts zumindest momentan aus!

  4. @Alle
    Vielen Dank für die Glückwünsche und Kommentare! Werde sie weiterleiten :)
    @Anne
    Weiss nicht, ob es das Stück auch anderswo gibt, aber wahrscheinlich schon – geht um einen Troll, der eine Brücke bewacht. Mehrere Tiere, erst ganz kleine, dann grössere, wollen über die Brücke. Der Troll will alle fressen, aber alle sagen „da kommt noch wer Grösseres, warte lieber“. Der Grösste besiegt dann schliesslich den Troll. Meine Kleine war ein Pinguin…
    Als Vorlage kenne ich nur das Buch hier – „Die drei Ziegen und der Troll“:
    http://www.ehonnavi.net/ehon/23567/%E3%81%95%E3%82%93%E3%81%B3%E3%81%8D%E3%81%AE%E3%82%84%E3%81%8E%E3%81%A8%E3%83%88%E3%83%AD%E3%83%AB/

  5. Maybe a little late, aber auch von mir noch herzliche glückwünsche! ich les zwar noch nicht sooo lange deinen blog, aber finde auch dass deine family stories nen angenehmen wind hier rein pusten, also weiter so! ich bleibe treuer leser :)

  6. also als erst mals eine verspätetes Happy Birthday! / tanjobi omedeto (?)
    Ähnlich wie Jürgen ist mir sofort die Haarfarbe ins Auge gesprungen, in gewissen Schulen ist das Haare färben ja nicht erlaubt (oder ist das nur ein gerücht?), ich hoffe sie halen ihn später nicht für ein Randalierer oder so :D Aber dass dauert ja noch eine ganze weile bis es soweit ist, auch wenn dieses Jahr ganz schnell vergangen ist.
    Lg

  7. Herzlichen Glückwunsch zu dieser gelungenen Aufmischung des langweilig ein(haar)farbigen japanischen bzw. asiatischen Genpools.;-)
    Wachsen eure Kinder eigentlich zweisprachig auf, oder wird die deutsche Sprache in der Ferne ihr Leben aushauchen?

  8. Ich stellte mir gerade die Frage, warum Japanerinnen schätzungsweise eher Nichtjapaner (insbesondere westliche Männer) heiraten als Japaner Nichtjapanerinnen (genauer gesagt westliche Frauen).
    Wird westlichen Männern geringeres Machotum unterstellt bzw. eine geringere Erwartung, dass sich Nadeshiko in eine traditionelle Hausfrau-und-Mutter-Rolle fügt?
    Oder sind es wohl teils Japanerinnen, die nach einer sexuellen Erfahrung mit einem gut ausgestatteten westlichen Mann keine Erfüllung mehr mit bescheidener dimensionierten heimischen Daikons.. pardon: Dankons finden und sich sozusagen auf dem „Weißwurst-Trip“ befinden?;-)

  9. @Funny
    Hmm, gewagte These. Und Du bist sicher, dass Frauen im Allgemeinen ihren zukünftigen Lebenspartner nach genau jenem Kriterium auswählen?

  10. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass jenes Kriterium neben Sympathie/Liebe und dem Geldbeutel des zukünftigen Ehemanns nicht ganz unwichtig ist – es sei denn man ist so vatikantreu, dass das Überraschungspaket männlicher Unterhoseninhalt erst in der Hochzeitsnacht geöffnet wird.;-)

  11. @ funny – habe dadrüber letztes Jahr mal nach einer zielmich langen Unterhaltung mit meinem Männe gebloggt – das es nicht mehr Japanischer Mann- Gaijin Frau Verbindungen gibt, liegt größtenteils im Minderwertigkeitskomplex verankert.
    Japanische Frauen wissen, dass sie klein und niedlich sind (in den Augen der westlichen Welt), außerdem grenzt man sich mit einem Ausländer klar von der Masse ab. Manchmal spielen auch der Verdienst und der offene Weg ins Ausland eine Rolle. Außerdem ist diese Verbindung mittlerweile gesellschaftlich auch recht akzeptiert.
    Aber natürlich treffen diese Dinge NICHT auf alle Paare zu!
    Japanische Männer dagegen sind nicht groß, haben keine (für Japaner sehr attraktive) blonden Haare und fühlen sich, frei ausgedrückt, auch meißt nicht ausreichend bestückt um eine Gaijin Frau „glücklich zu machen“.
    Zählt man jetzt noch den quasi 24h Job mit dazu, so ist alles verloren.
    In der Gesellschaft sind Paare dieser Konstellation auch weit nicht so akzeptiert wie andersherrum. Es wird als komisch bis unangenehm empfunden.
    Zählen aber noch viele viele weitere Punkte mit rein, nur, das würde hier wohl den Kommentarrahmen sprengen..

  12. Diese Thesen kann ich nur vollstens bestätigen. Da sich die Macho-Japaner (dafür sind Japaner ja bekannt) wegen ihres kurz geratenen Nachteils gegenüber westlichen Männern um Längen unterlegen fühlen, ist das Machotum besonders stark ausgeprägt, was wiederum die japanischen Frauen scharenweise in die offenen Arme der Weisswurst-wedelnden westlichen Konkurrenz treibt. Unterschiede sind manchmal eben nicht klein aber fein sondern gross und ähm lang. Umso grösser desto besser ist schliesslich die Maxime. Dies ist ein besonders gewichtiges Kriterium bei der Partnerwahl (neben der nicht minder wichtigen finanziellen Sicherheit), denn jeder weiss und die Evolution beweist es auch, dass der Sexualtrieb einer der stärksten Triebe in der Natur ist. Zusätzlich von einem Niedlichkeitszwang und dem Minderwertigkeitskomplex gegenüber der westlichen Welt angetrieben (drückt sich ja darin aus dass man sich die Haare blond färbt weil’s attraktiv ist und dass Japaner in Animes/Mangas so wie Kaukasier aussehen), hat diese Art der Partnerwahl durch japanische Frauen über die letzten Jahre eine beträchtliche demographische Veränderung bewirkt.
    Um die Zukunft von Japans Bevölkerung braucht man sich aber keine Sorgen zu machen, denn alles hat eine natürliche Regulation. Denn noch mehr als von westlichen Männern sind Japanerinnen von Afrikanern angetan, da diese bekannterweise längenmässig alles in den Schatten stellen (oder sollte man fast schon von Sonnenfinsternis sprechen?). Beim blossen Anblick liegen die Heiratsversprechen schon auf der Zunge. Diese enorme Verschiebung in der Bevölkerungsstruktur ist jetzt noch unsichtbar und wird mit der nächsten und übernachsten Generation zum Vorschein kommen. Dadurch entsteht aber ein umgekehrt verstärkender Effekt (erst eine „positive Rückkoppelung“, dann ein Albedo-Effekt). Die japanischen Daikonmasse werden zuerst im Durchschnitt endlich auch auf internationale Möhrengrösse anwachsen. Der Massen- ähm „Tourismus“ durch japanische Frauen in afrikanische Länder hat aber leider einen Anstieg an Geschlechtskrankheiten zur Folge, was wiederum den Gebrauch von Kondomen in die Höhe schnellen lässt (nein nicht in die Länge). Das führt zu einer Verteuerung des weltweiten Kautschukpreises und bewirkt beträchtliche Preisunterschiede bei Kondomen unterschiedlicher Länge. Auf lange Sicht gesehen haben somit wieder japanische Daikons den Wettbewerbsvorteil und damit eine höhere Chance sich schliesslich fortzupflanzen. Und dann geht der Kreislauf wieder von vorne los. Demographie anhand von Möhren und Würsten einfach erklärt. Wieso gibt’s nur all diese komplizierten demographischen Studien wenn’s doch so einfach ist? Jetzt muss nur noch der Minderwertigkeitskomplex überwunden werden und Japan kann sich endlich physisch wie geistig der internationalen Gemeinschaft ähm angliedern.
    Ups ist lang geworden ;-)
    Dabei heisst es doch in der Kürze liegt die Würze. Werd es in Zukunft kürzer machen :-D

  13. Interessant ist auch dass sich umgekehrt einiges ableiten lässt. Die unverhältnismässig häufige Konstellation Japanerin/westlicher Mann lässt sich schliesslich nicht nur von der Seite der Frauen aus erklären. Viele westl. Männer sind traumatisiert von dominanten, gut ausgestatteten Lara Croft Powerfrauen denen sie schlecht Paroli bieten können und die oft einen besseren Job haben und mehr verdienen. Daher stellen Japanerinnen, bekannt für wenig Oberweite und ihre bereitwillige Fügung in die Hausfrauenrolle, für den westl. Mann keine Bedrohung in seiner Männlichkeit dar.

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