BlogZigaretten ab heute um ein Drittel teurer

Zigaretten ab heute um ein Drittel teurer

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Es wurde schon vor etlichen Monaten beschlossen – und ab heute, dem 1. Oktober 2010, ist es so weit: Die Zigarettenpreise steigen ab heute um ca. 30% – vorher kostete eine Packung (20 Zigaretten) im Schnitt zwischen 300 und 340 Yen, ab jetzt hingegen zwischen 410 und 460 Yen. Global denkende Raucher können trotzdem nicht meckern, denn im Vergleich zu anderen Industriestaaten sind die Preise noch eher human. Politiker diskutieren jedoch bereits über eine weitere Erhöhung irgendwann im nächsten Jahr. Begründung: Explodierende Gesundheitskosten (nein, nicht bei Rauchern sondern im Allgemeinen – die meisten japanischen Raucher paffen sowieso nur ganz kurz an den Glimmstengeln und drücken sie dann halbfertig wieder aus).
Der Trend, Rauchern den Dampf zu nehmen, nimmt ohnehin seit Jahren zu – während man aber anderswo versucht, Raucher auf die Strasse zu drängen, versucht man in Japan, zumindest in den Städten, die andere Richtung: Rauchen im Freien zu verbieten. Sonst könnte ja noch die schöne, klare, saubere japanische Großstadtluft verpestet werden…
Das Wort des Tages: 値上げ neage. Preis-steigen. Die Preissteigerung – die ist momentan eigentlich eher anachronistisch, da in Japan mal wieder Deflation herrscht. Vor allem bei den Gehältern…

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tabibito
tabibitohttps://www.tabibito.de/japan/
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei Tabibitos Japan-Blog empfohlen.

13 Kommentare

  1. Gut!!!
    Habe keine Probleme damit das die bis zu 1000Yen (10Euro) pro Paket nehmen.
    Fuer mich sind die meisten Raucher aequivalent zu einem Amoktaeter der wild in die Menge schiesst bevor er sich selber die 9mm durch Hirn jagt.

    Sie kuemmert es nicht wieviel sie „mitnehmen“.

    Das ist beim Alkohol (ohne Auto!) anders z.B.
    Das ist dann sozusagen nur Selbstmord.

    „Trunkenheitsfahrer“ sind da natuerlich was anderes, die sollten mit versuchten/vollendeten Mord angeklagt werden!
    KEINE mildernde Umstaende!

    Genuss rechtfertigt niemals die Gefaehrdung dritter! IMHO

  2. Eigentlich wollte ich das gleiche wie Michael schreiben, aber der hat mir die Arbeit schon genommen.
    Dafür gibts nur ein /signed von mir :-)

    Ich bin Nichtraucher und Antialkoholiker und begrüße alles, was den beiden Gruppen das Leben zur Hölle macht :-P

  3. @Tobey
    Das klingt ja nach einer ausgewachsenen Intoleranz! Intoleranz gegenüber Zigarettenqualm und Betrunkenen kann ich ja verstehen – aber wenn jemand bei sich zu Hause oder in dafür vorgesehenen Bereichen eine Zigarette raucht oder einen Whisky trinkt, sollte Dir das eigentlich egal sein.

    Ich spiele zum Beispiel nie Computerspiele und könnte deshalb aus irgendwelchen aus der Luft gegriffenen Gründen danach verlangen, Computerspiel-Spielern das Leben zur Hölle zu machen – geht mich ja nichts an. Aber warum sollte ich – wer’s mag und keinen dabei stört, soll’s machen.

  4. @Tabibito
    Genau DAS ist der springende Punkt, WENN sie es denn ohne Unbeteiligte zu gefaehrden tun wuerden.
    Wenn jemand neben mir sich einen Whiskey kippt kann es hoechstens passieren das mir schlecht wird weil ich mitbekomme das es ein billiger Plastikflaschen Bourbon ist. Aye!!!

    Beim Rauchen ist der Wirkungsradius nicht begrenzt.

    Und dazu kommen noch andere Effekte.
    Der Rauch dringt ueberall ein!

  5. Eigentlich ein gutes Zeichen, wenn es auch weniger dazu dient, die Bevoelkerung zu „gesunden“. Riecht eher nach Bereicherung, oder Vorbereitung auf die deutlich schmerzhaftere Erhoehung der Mehrwertsteuer. Ich kann mit Rauchern leben. Ist eigentlich das gleiche wie bei Leuten die dumme Reden schwingen: Wenn ich nichts davon mitbekommen will, gehe ich einfach weg.

  6. @Michael & Mischpoke: Ja! Danke! Raucher sind boese! People die.好くない! Meine Oma starb gestern nach schwerem Leiden und voellig unerwartet am Passivrauchen (受動喫煙). Und die war in Hiroshima UND Nagasaki dabei! Enola Gay: Nicht OK. Und erst Stalingrad! Minus 40 Grad, die arme Oma! Friede ihrer Asche. @Meister Michael: Die ca. 20 Rechtschreibfehler, die ich bei dir gefunden habe, darf ich behalten, gelle? Etiam: Ich rauche, ich saufe, und zieh‘ in einem Zug ’ne Koksallee von Tokio bis Moskau weg, und wenn’s dir nicht gefaellt, den gleichen Weg nochmal zurueck. Just Say Yes! Muahahaha,i.e., wenn ich nichts mitbekommen will, gehe ich einfach weg wie.. Samurai-Biker! Hitler war Nichtraucher und Antialkoholiker,Ergebnis: Minus 6.000.000. Ich hoffe, Ihr seid nicht alle so, hehe.

  7. @J
    Glasshaus, Steine/Hose runterlassen
    Gell?

    @Coolio
    schoener Tip, nur leider sind die ja oft dort wo man sein muss (Buero).
    Ansonsten schon richtig, stinkt die Party, dann geht man.

    Au revoir

  8. @Michael: Bei „Glashaus“ reicht ein „S“; (Waffen-)SS unnoetig. Fuerchte, dein GlaShaus liegt schon laengst in Scherben, denn du wirfst die Steine, Meister. Nichts ist einfacher und langweiliger, als die schlechten Angewohnheiten seiner Mitmenschen zu kritisieren, gelle? Und in der Tat: Ich sitze hier gerade ohne Hose da, aber wie um Satans Willen lasse ich jetzt Steine runter? GruSS J.
    P.S.: Keine Sorge, ’ne zweite 9mm Para werd‘ ich mir noch kaufen. Memento moriendum esse.

  9. Interessantes Geplänkel an Kommentarfront. Love it or hate it. Meine Güte, ich weiß nicht, wie viele Tassen Teer ich in meine Lunge gekippt hab. Seit sechs Jahren kann ich auch ohne Glimmstengel. Im Gegensatz zu meiner Herzdame stören mich rauchende Mitmenschen in der Regel nicht. Eher noch die verqualmten Klamotten am nächsten Tag.

    Ich halte es da eher mit dem Statement von Tabibito: ein wenig Toleranz mit den Süchtigen schafft manchmal auch eine besser Umgebungsqualität für einen selbst. Und ein wenig Rücksicht auf die Nichtsüchtigen schafft möglicherweise auch Toleranz für die eigene Sucht.

    Dann mal Prost.

  10. Na ja, ich persönlich bin schon froh, dass auch viele Gaststätten mittlerweile freiwillig (wenn sie vom Land nicht gezwungen werden) eine rauchfreie Zone schaffen. Neulich in Köln ein gemütliches Irish Pub entdeckt und es ist so viel gemütlicher mit Freunden zu reden, während sich die Kleidung nicht mit Rauch vollsaugt.

  11. Ich finde ja die Raucher in Japan weniger störend als in Deutschland. Gut, ich hab in Shinjuku gewohnt, wo ja eine Art rauchfreie Zone oder so was gewesen sein soll, aber ich denke (oder hoffe) auch, dass viele Japaner ihren Mitmenschen keine 迷惑 sein soll, während ich in Berlin schon froh bin, wenn man mir nicht direkt ins Gesicht bläst.

    Wie Tabibito schon sagte, jedem das Seine, aber bitte mich damit in Frieden lassen!

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