Bled

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Name

Bled. Der deutsche Name lautet Veldes. Der berühmte See selbst nennt sich Blejsko Jezero (Bleder See).

Lage

Bled und der See liegen im Nordwesten von Slowenien. Bis zur Hauptstadt Ljubljana sind es rund 60 km, bis zum nächsten Grenzübergang nach Österreich im Norden bei Jesenice etwa 20 km und zum italienischen Übergang bei Fusine gute 40 km. Der Ort liegt im Schnitt auf 500 m N.N.

Die Landschaft kann schöner nicht sein – im Norden erstrecken sich die Karawanken, welche die Grenze nach Österreich bilden. Im Westen stehen die Julischen Alpen mit dem 2’864 m hohen Berg Triglav in der Mitte. Rund um den Triglav findet man den gleichnamigen Nationalpark, welcher Bled aber nicht umfasst. Der Ort und der See liegen zwischen den zwei Flüssen, die unweit von Bled zur Sava (Save) zusammenfliessen.

Einwohner

Rund 5’500 Einwohner. Dem gegenüber stehen rund 4000 Hotelbetten. Im Sommer findet man also mehr Touristen als Einwohner.

Stadtbild

Der Ort Bled selbst befindet sich am Ostufer des Sees und ist etwas hüglig. Man sieht also nicht alles. Der Busbahnhof liegt relativ zentral an der langen Hauptstrasse, genannt Prešernova Cesta. Von dort sind es keine 5 Minuten zum See. Bled ist eine ziemlich grüne Stadt und ein mondäner Kurort mit entsprechender Atmosphäre. Architektonische Juwelen sollte man nicht erwarten. Abgesehen vom famosen Schloss von Bled, welches unweit des Ortes den See überragt. Die Touristeninformation befindet sich unweit des Seeufers im Hotel Park.

Mit einem Bahnhof sieht es schlecht aus. Einer liegt östlich des Ortes, ist aber 4 km entfernt und heisst Lesce-Bled. Ein anderer, weniger wichtiger Bahnhof hingegen liegt oberhalb des Westufers, nennt sich Blejsko Jezero Stanzio und ist vom Ort aus gute 3 km entfernt.

Der See von Bled mit Umgebung drumrum
Der See von Bled mit Umgebung drumrum

Geschichte

Die Stadt feiert 2004 ihr 1000jähriges Jubiläum. Die Gegend war allerdings schon lange vorher besiedelt – kein Wunder bei der idealen, geschützten Lage. Das Jahr 1004 kennzeichnet den Zeitpunkt, als der deutsche Kaiser Heinrich II. die Gegend um Bled dem Bischof von Brixen schenkte. Und ihm kurz darauf auch die Bleder Burg zukommen liess. Von kurzen Unterbrechungen abgesehen gehörte das Gebiet bis ins 19. Jahrhundert hinein denen von Brixen.

Schon früh kamen Pilger in den Ort – Grund dafür war die Kirche auf der Insel im See (siehe unten). Ab 1850 kamen auch andere Besucher, welche durch das günstige Klima, die Mineralquellen und die schöne Umgebung angelockt wurden. Das erkannte auch Arnold Rikli, ein schweizer Heilpraktiker, der Bled zum Kurort machte. Fortan war Bled sowohl in Habsburger als auch in jugoslawischen Zeiten ein beliebter Kurort – sogar die serbische Königsfamilie und Tito hatten hier ihre Sommerresidenz. Stadtrecht erhielt Bled jedoch erst 1960. Nach wie vor erfreut sich der See größter Beliebtheit.

Anreise

Der oben erwähnte Bahnhof von Lesce/Bled liegt an der internationalen Bahnlinie von Villach/Österreich nach Istanbul bzw. Athen (!!!). Fernreisende kommen also schnell nach Bled. Allerdings ist der Bahnhof gute 4 km entfernt (es fahren aber Busse). Zu den Fernverbindungen zur Hauptstadt Ljubljana siehe Reisetipps Slowenien. Von dort dauert es mit dem Zug knapp eine Stunde, aber es halten nur fünf am Tag dort.

Von Ljubljana ist man besser mit dem Bus bedient. Der fährt direkt bis in den Ort hinein und braucht etwas mehr als eine Stunde. Jeden Tag fahren dutzende Busse – man braucht sich diesbezüglich keine Sorgen zu machen. Kostet 1160 SIT pro Fahrt (einfach).

Sehenswertes

Bled ist in der Tat ein veritabler Ort. Es gibt alles, was man für eine perfekte Landschaft braucht – hohe, oft schneebedeckte Berge, einen kristallklaren See, darin eine niedliche, kleine Insel mit Kirche drauf und ein bemerkenswert mildes Klima. Sowie eine Burg, die auf einer mehr als 100 Meter hohen Klippe über dem See thront. Und dazu auch noch mehr oder weniger warme Mineralquellen. Kein Wunder, dass Bled so beliebt ist.

Die Burg von Bled, dahinter die Karawanken
Die Burg von Bled, dahinter die Karawanken

Der See selbst ist relativ klein – die Wasseroberfläche beträgt 144 ha, der See ist von Ost nach West rund 2’100 Meter, von Nord nach Süd knapp 1’400 Meter lang. Die maximale Tiefe ist mit gut 30 Metern nicht sonderlich gross. Natürliche Quellen mit einer Durchschnittstemperatur von rund 23 Grad Celsius speisen teilweise den See und sind erwiesenermassen gesundheitsfördernd, Nicht nur aufgrund der Quellen ist die Temperatur des Sees ziemlich hoch und deshalb für lange Zeit badetauglich – eine Seltenheit in den Alpen. Einen Anteil daran hat auch das Klima. Die Bergzüge im Norden sorgen dafür, dass keine kalten Nordwinde einfallen. Und so ist es im Sommer ziemlich warm und im Winter erträglich kalt.

Die Insel nebst Kirche
Die Insel nebst Kirche

Der Ort selber ist nicht sonderlich interessant aber relativ ruhig. Das kulturelle Highlight von Bled ist das Blejski Grad (Schloss von Bled), welches im Westen der Stadt auf einem Felsen gut 100 Meter über der Seeoberfläche thront. Das Schloss war Sitz der Bischöfe von Brixen, in deren Besitz ja der Ort nebst Schloss gut 800 Jahre lag. Im Inneren findet man heute ein Historisches Museum, eine schöne alte Kapelle sowie ein Restaurant. Der Eintritt kostet 500 SIT. Das interessanteste ist jedoch der Blick über den See.

In der Mitte der Westhälfte des Sees liegt die Blejski Otok (Bled-Insel). Diese sagenumwobene Insel ist nicht sonderlich gross und bietet gerade genug Platz für eine Kirche. Erstmals wurde wahrscheinlich im 8. oder 9. Jahrhundert eine Kirche gebaut. Der jetzige barocke Bau ist jedoch jünger, der Glockenturm stammt aus dem Jahr 1534. Die Devica Marija cerkev (Kirche der Hl. Maria) war schon zu frühen Zeiten ein weithin bekannter Wallfahrtsort. Unter anderem war man davon überzeugt, dass sich hinter der Kirche der Tempel einer slawischen Göttin befand.

Zur Insel kommt man mit einem Boot. Das fährt von dem der Insel am nächsten gelegenen Punkt am Südufer ab und kostet 1200 SIT hin und zurück. Im Ort selbst gibt es jedoch auch eine Anlegestelle. Das Boot fährt erst ab, wenn es voll ist. Der Rundweg um den See ist keine 10 Kilometer lang und am Südufer sowie in Ortsnähe starb bebaut. Im Norden und Westen gibt es jedoch ein paar ruhige Plätze, an denen man sich am klaren, smaragdgrünen See, den hohen Bergen im Hintergrund und der Insel erfreuen kann. Wahrhaftig eine Postkartenidylle.

Umgebung

Unnötig zu erwähnen, dass es in der Umgebung viel zu wandern und zu klettern gibt. Dazu zählt unter anderem die Vintgar-Schlucht gute 4 km nordwestlich von Bled. Westlich von Bled erhebt sich der Triglav – mit 2864 Metern der höchste Berg des Landes, welcher von jedem, gute körperliche Verfassung vorausgesetzt, bestiegen werden kann.

Übernachtung

Keine konkreten Tipps, da am gleichen Tag nach Ljubljana zurückgekehrt. Wie eingangs erwähnt – es gibt Übernachtungskapazitäten für rund 4000 Besucher. Es gibt einen Zeltplatz, viele Privatzimmer und Hotels jeglicher Preisklassen. Die Touristeninformation und das Internet helfen bestimmt weiter.

WWW

  • www.bled.si: Gut gemachte, offizielle Seite der Stadt mit brauchbaren Informationen. Auf Slowenisch, Englisch und Deutsch.

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