KyushuMiyazakiAoshima - des Teufels Waschbrett

Aoshima – des Teufels Waschbrett

-

Lage von Miyazaki
Region: 九州 Kyūshū
Präfektur: 宮崎 Miyazaki

青島 Aoshima

4 von 5 Sternen: Äusserst sehenswert
Name:

Aoshima. Wörtlich „blaue Insel“, wobei „ao“ sowohl für „blau“ als auch für „grün“ steht – beide Farben sind angemessen für den Namen. Der Ortsname taucht mehrfach in Japan auf.

Lage:

Aoshima ist eine Halbinsel in der Hyūga-See und befindet sich knapp 15 Kilometer südlich der Stadt Miyazaki.

Ansehen:

Die gesamte (Halb)insel nebst Mini-Dschungel, Schrein und „des Teufels Waschbrett“.

Aoshima – Beschreibung

Aoshima, die grüne (oder auch blaue) Insel in der 日向灘 Hyūga-See und gerade einmal 4,4 Hektar groß (oder, da sie oval ist, 110 m schmal und 400 m lang). Der Rundweg am Strand entlang ist noch nicht ein mal einen Kilometer lang. Die Insel liegt keine 100 Meter von der Aoshima-Küste entfernt und ist mit selbigem durch die Yayoi-Brücke verbunden, wobei jedoch angelagerter Sand die Insel nach und nach zur Halbinsel werden läßt. Die Küste in der Gegend bei Aoshima ist für ihre Strände berühmt und ein beliebtes Urlaubsziel (und Surferparadies) in Japan.

Der Aoshima-Schrein in der Inselmitte
Der Aoshima-Schrein in der Inselmitte
Ema-Täfelchen hinter dem Schrein
Ema-Täfelchen hinter dem Schrein

Das Innere der Insel läßt sich mit einem Wort beschreiben: Grün. Die Inselmitte erhebt sich nur 6 m über den Meeresspiegel, und die Vegetation ist aufgrund der mikroklimatischen Bedingungen nahezu vollständig subtropisch, wobei die sehr hohen Niederschlagsmengen der Region dafür sorgen, dass man sich im Dschungel wähnt. Besonders zahlreich vertreten sind Palmen der Gattung ビロウ Birō (Livistona). In der Inselmitte steht der 青島神社 Aoshima-Schrein, dessen Gründungszeit zwar unbekannt ist, der aber früher, von Schreinfesten abgesehen, für Normalsterbliche nicht zugänglich war. Das ist heute anders – man kann den Schrein frei betreten. Wenn man vor dem Hauptgebäude des Schreins nach rechts geht, läuft man durch einen kleinen Tunnel voller 絵馬 ema (Votivtafeln) hindurch mitten in einen kleinen Dschungel herein – das Inselinnere, wie es grüner nicht sein könnte. Der Inseldschungel gilt als nördlichster Tropen/Subtropenwald der nördlichen Halbkugel.

Des Teufels Waschbrett
Des Teufels Waschbrett
Beinahe tropisch: Palmen am Strand
Beinahe tropisch: Palmen am Strand

Die Strände in der Umgebung sind berühmt in ganz Japan und werden gern zum Baden und Surfen genutzt. Eine Ausnahme ist allerdings die Insel selbst – diese ist von einem geriffelten Sockel umgeben, das man der Form halber 鬼の洗濯板 Oni-no-Sentakuita – Teufels Waschbrett nennt. Zu diesem Naturphänomen kam es, indem viellagiges Sedimentgestein aus Sand- und Tonstein sich erst im Meer ablagerte, dann gekippt und später etwas aus dem Meer gehoben wurde. Die Meeresbrandung sorgte für anhaltende Erosion, wobei die härteren Lagen langsamer erodieren – und fertig ist das Waschbrett, das man in so vollendeter Form relativ selten sieht.

Das „Waschbrett“ ist relativ groß und leicht begehbar – aufgrund der Lage findet man dort auch sehr viele interessante Muscheln (tot) und Krabben (lebend). Ansonsten kann man sich auch in zahlreichen Souvenirshops oder in einem botanischen Garten am Eingang zur Insel vergnügen. Bei schönem Wetter ist Aoshima dabei auf jeden Fall einen kurzen Abstecher wert – allein der kontrastreichen Flora wegen.

Strand bei Aoshima
Strand bei Aoshima

Anreise

Bus und Bahn fahren nach Aoshima (der Bahnhof hat den gleichen Namen), wobei die Bushaltestelle etwas näher an der Insel dran ist. Der Zug braucht vom nahen Miyazaki 25 Minuten (360 Yen), der Bus ist nur etwas langsamer. Der Bus hält unterwegs auch am FLughafen und fährt vom Bahnhofsvorplatz in Miyazaki ab.

Übernachtung

Keine persönlichen Empfehlungen, da in Miyazaki übernachtet. Rund um Aoshima gibt es ein paar große Ferienhotels – für Kurzbesuche als Reisender sind die allerdings weniger empfehlenswert.

Zu allgemeinen Übernachtungstipps siehe Übernachtungstipps Japan.

Vorheriger Artikel
Nächster Artikel
tabibito
tabibitohttps://www.tabibito.de/japan/
Tabibito (旅人・たびびと) ist japanisch und steht für "Reisender". Dahinter versteckt sich Matthias Reich - ein notorischer Reisender, der verschiedene Gegenden seine Heimat nennt. Der Reisende ist seit 1996 hin und wieder und seit 2005 permanent in Japan, wo er noch immer wohnt. Wer mehr von und über Tabibito lesen möchte, dem sei Tabibitos Japan-Blog empfohlen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Soziale Medien

0FollowerFolgen
0FollowerFolgen
0AbonnentenAbonnieren

Neueste Beiträge

Mehr als 700 Grad und noch immer keine Kirschblüten

Das mit den Kirschblüten ist schon eine interessante Wissenschaft: Alljährlich veröffentlichen Wetterdienste Karten und Vorhersagen der "Kirschblütenfront", anhand derer...

Nach 17 Jahren: Japan erhöht Leitzins auf über 0 Prozent. Was nun?

Lange wurde der Schritt erwartet, und nun ist er endlich vollzogen worden: Japan beendet als letztes Land auf der...

Fast 50% der japanischen Ehepaare sexlos

Laut der jüngsten und nunmehr 9. Umfrage der JFPAsiehe hier, der "Japan Family Planning Association (日本Nihon家族kazoku計画keikaku協会kyōkai)", Webseite siehe hier,...

Bunga Bunga jetzt auch in Japan

Denkt man an japanische Politiker, hat man meist Greise vor Augen, die untereinander tuscheln und alles irgendwie im Hinterzimmer...

Erste Maßnahmen gegen zu viele Touristen

Das Stichwort "Overtourism" macht schon lange die Runde -- vor allem seit sich die Besucherströme nach Ende der Pandemie...

Vereinheitlicht Japan endlich sein Transkriptionssystem?

Seit Monaten, wenn nicht Jahren, wird darüber gemunkelt, dass Japan möglicherweise sein Transkriptionssystem, sprich, die Regeln dafür, wie japanische...

Must read

Die 10 beliebtesten Reiseziele in Japan

Im Mai 2017 erfolgte auf dem Japan-Blog dieser Webseite...

Auch lesenswertRELATED
Recommended to you

%d